Die Kochkunst verbindet Menschen...

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Dienstag, 26. August 2014

Leben wie Gott in Frankreich !

Leben wie Gott in Frankreich !  Vivre comme un coq en pâte.
Ein Ausdruck, der viel verspricht... Wie ist denn die Esskultur in Frankreich?


Zu Besuch in Frankreich:

Wenn Sie zu einer französischen Familie nach Hause eingeladen werden, kommen Sie am besten nicht überpünktlich. Eine Verspätung von rund einer Viertelstunde wird einkalkuliert. Denken Sie daran, dass die Gastgeberin noch vieles vorbereiten muss, aus diesem Grund hofft sie, dass Sie nicht pünktlich kommen.


Essenszeiten
 
Da der Arbeitstag später beginnt (kein Franzose würde um 7 Uhr morgen ins Büro kommen), findet das Frühstück später statt.
Das mehrgängige Mittagessen beginnt etwa ab 12.30 Uhr und kann sich bis 14.30 Uhr hinziehen.
Die richtige Zeit für das Abendessen ist allerfrühestens um 19 Uhr, eher aber um 20 Uhr gekommen.
Also wenn Sie einen Tisch im Restaurant um 12 und 19 Uhr bestellen, werden Sie bestimmt die ersten Gäste sein.

Tischmanieren
Zum Beispiel:
Man wartet, dass die Gastgeberin zum essen anfängt, es sei denn diese bitte die Gäste, anzufangen, bevor es kalt wird.

Keine Ellbogen auf dem Tisch, kein Hände unter dem Tisch.

Man schneidet zu große Salatblätter nicht mit dem Messer, sondern man faltet sich mit dem Besteck zusammen. Diese Gewohnheit kommt von einem alten Gebrauch. Damals war das Besteck aus Silber. Wenn Silber Essig trifft, dann wird es oxidiert und schwärzt an. Heutzutage ist das Besteck nicht mehr aus Silber aber der Gebrauch ist geblieben. Man sagt auch, dass es unhöflich gegenüber der Gastgeberin wäre, den Salat zu schneiden: es würde bedeuten, dass sie den Salat nicht gerecht vorbereitet hat.

Das Brathähnchen sowie der Käse, oder das Obst, das als Nachspeise gereicht wird, sollte mit Messer und Gabel geschnitten und gegessen werden.

Soßenreste werden nicht mit Brot aufgetunkt (macht man aber zu Hause, weil die Soße eben so gut schmeckt).

Von der angebotenen Käseplatte probiert man 2 oder 3 verschiedene Sorten.

Nach dem Essen faltet man die Serviette nicht wieder zusammen, sonst würde es heißen, dass man zur nächsten Mahlzeit wieder kommt!

Im Restaurant:

Wenn man ein Restaurant betritt, stürmt man nicht einfach an den erstbesten Tisch. Man wartet am Eingang und teilt dem Ober mit, wie viele Personen einen Platz benötigen.

Man bestellt eher ein "Menu", da es viel günstiger als "à la carte" zu essen. Das Dessert wird erst bestellt, wenn alle anderen Gänge davor gegessen hat (es sei denn, das Dessert benötigt 20-30 Min. Vorbereitung, es wird dann im Menü vermerkt).

"L'addition, s'il vous plaît!"

Für die deutsche Sitte, die Rechnung getrennt zu bezahlen, bringt man in Frankreich wenig Verständnis auf. Man erhält eine Rechnung für den ganzen Tisch und rechnet sich am besten selbst den eigenen Anteil aus.
Das Trinkgeld schlägt man nicht beim Zahlen darauf, sondern hinterlässt es einfach auf dem Tisch oder in dem dafür bereitgestellten Schälchen.

Im Café:
Wenn man einfach einen "café" bestellt, erhält man einen Espresso.Streckt man den Espresso mit Wasser, wird er zum "allongé" beim Franzosen.
Wenn er mit Milch statt mit Wasser verlängert wird, spricht man in Frankreich vom Noisette.

Der "café viennois" (Wienerkaffee) ist ein Espresso mit Sahnehaube.
Der gute, alte Milchkaffee oder "café au lait" auf Französisch wird auch "crème" genannt.

"Salon de thé":

Unter dem Begriff "café" (als Lokal) versteht man in Frankreich etwas anderes als in Deutschland. Dort bekommt man zwar Kaffee und alle möglichen Getränke, aber keinen Kuchen. Manchmal gibt es aber auch Sandwichs oder ähnliche herzhafte Kleinigkeiten (z. B. Croque-Monsieur).
Wenn man Kuchen essen möchte, besucht man den "salon de thé", der oft an eine Bäckerei angeschlossen wird.


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